Als nach dem Krieg Traunreut gebaut wurde, kamen auch einige Menschen, die sich in kleinen Gruppen zum Gebet und Bibelstudium trafen. Unter ihnen war ein Mann, der mit seiner Familie aus Uruguay nach Traunreut kam. Er kannte die Mennoniten. Hier in Traunreut hörte er, dass es in Wels (Österreich) eine solche Gemeinde gab. Durch ihn entstand der erste Kontakt mit dem Missionar und Pastor Lorenz Warkentin.
Am 7. Sep. 1966 hat Lorenz Warkentin (aus Kanada) zum ersten Mal die kleine Bibelgruppe besucht, die sich noch in einem Privathaus traf. Diese Gläubigen baten ihn, dass er doch öfter kommen solle. Der Kontakt wurde regelmäßig und bald kamen Menschen aus den unterschiedlichen Konfessionen zu diesem Kreis, der immer größer wurde.
Da der Bibelkreis wuchs, suchte man nach größeren Räumlichkeiten. Zuerst wurden verschiedene Räume gemietet, bis man sich regelmäßig im evangelisch-lutherischen Gemeindesaal traf, den die Evangelische Kirche freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Am 9. Februar 1969 wurde ausgemacht, dass Lorenz Warkentin mit seiner Familie nach Traunreut übersiedeln solle. Bald wurden regelmäßige Gottesdienste angeboten, zuerst nachmittags im Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Kirche und ab dem Jahr 1970 vormittags im „Haus der Jugend“ in der Schubertstraße. Am 25. März dieses Jahres trafen sich 19 Personen, um über das Abendmahl zu sprechen. Dabei bezeugten sie gegenseitig, dass sie ihr Leben Jesus Christus anvertraut haben und ihm allein nachfolgen wollen. Dies war der Beginn der Evangelischen Freikirche Traunreut.
Ende 1971 wurde wieder umgezogen, und zwar in ein leer stehendes Lagerhaus in der Liebigstraße. Dies sollte bald abgerissen werden, aber bis dahin konnte es noch als Gottesdienstraum genutzt werden.
Die Gottesdienste wurden stärker besucht und mit dem Wissen, bald keine Gemeinderäume mehr zu haben, beschloss man im Mai 1972 in einer Gemeindestunde, ein eigenes Gemeindezentrum zu bauen. Dabei hat die Stadt sehr geholfen, da sie mit Rat und Tat zur Seite stand und den Baugrund auf Erbpacht zur Verfügung stellte. Als dieses Haus abgerissen wurde, stand noch tagelang die Wand mit der Aufschrift „Jesus lebt“.
Ein eigenes Gemeindehaus
Beginn und Bau eines Gemeindehauses in der Münchner Straße 34:
Bauzeit 1972/73. Am 6. Juli 1973 wurde in der Einweihungsfeier der Bau seiner Bestimmung übergeben: „Zur Ehre Gottes und zum Segen der Menschheit“.
In der Zeit von 1987 – 1995 kamen viele Deutsche aus Rumänien und Rußland nach Traunreut. Etliche, die schon in ihrer Heimat zu evangelischen Freikirchen gehörten, fanden hier ein neues Zuhause. Aber auch viele, die in ihrer Heimat nicht viel mit Kirche zu tun hatten, fanden nach und nach den Weg in die Freikirche. Ein neues Gebäude wurde nötig und geplant. Im Juli 2003 wurde das neue Gemeindezentrum eröffnet.
Auch Sie sind herzlich eingeladen, bei uns einmal vorbei zu schauen!
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