Die Wurzeln

Im 16. Jahrhundert übersetzte Martin Luther die ganze Bibel ins Deutsche, und so konnte die Botschaft von Jesus Christus zum ersten Mal von einer breiten Masse gelesen werden. Dies war der Grundstein für eine geistliche Reformation in großen Teilen Europas. Die katholische Kirche ließ sich von dieser Glaubenserneuerung nicht erfassen und bekämpfte damals den durch die Bibel geprägten Glauben; so kam es bald zum Bruch mit ihr.

Es entstanden drei große Zweige der Reformation: die Lutheraner, die Reformierten und die »Täuferbewegung«. Letztere unterschied sich von den anderen dadurch, dass auch die Kindertaufe und jede kirchlich-hierarchische Struktur abgelehnt wurden.

Menno Simons
Menno Simons (Bild: biblebox / Depositphotos)

Ab 1536 war diese Bewegung maßgeblich von dem Holländer Menno Simons, einem ehemals katholischen Priester, beeinflusst und ließ sich nach ihm Mennoniten nennen, um sich auch gegen negative Entwicklungen unter den Täufern abzugrenzen.

Trotz der harten Verfolgung durch weltliche und kirchliche Machthaber breiteten sich die Freikirchen in den weiteren Jahrhunderten immer mehr aus. Sie fanden aber ihre größte Verbreitung zunächst in der Schweiz, in Holland und in Nord- und Mitteldeutschland. Viele flohen dann nach Russland, wo sie in der kommunistischen Ära trotz strenger Verfolgung stark wuchsen. In Nordamerika bilden die Freikirchen zusammengenommen den größten Anteil der Christen.

Diese Bewegung, die schon seit der Reformationszeit von Europa ausging, ist die Wurzel der Evangelischen Freikirche Traunreut.

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